Valleseco

 
 
Höhe: 1.000 m
Fläche: 22,11 km²
Bevölkerung: 3.904 (1. Jan. 2013)
i              
Touristen-Information
C/ León y Castillo, 27
35340 Valleseco
Tel: (+34)928 618 740

Anfahrt

Anfahrt mit dem Auto
Von Las Palmas de Gran Canaria
  Über die Landstraße GC-21 über Teror
Alternativ
  Über die Nord-Autobahn GC-2
  Abfahrt auf GC-20 Richtung Arucas
  dann auf GC-30 wechseln über Firgas
Von Maspalomas/Süden
  Direkt über die Autobahn GC-1 bis
  Las Palmas/GC, dann wie oben
Alternativ
  Über die Landstraße durch das Inselinnere,
  bei San Mateo weiter über die
  Landstraße GC-42 über Teror

Anfahrt mit dem Bus
Linie 05 bis Las Palmas/GC, dann
Linie 220 bis Valleseco, oder
Linie 216 bis Teror und dort in die
umsteigen in die Linie 220 bis Valleseco

Um den genauen Fahrplan zu sehen,
klicken Sie auf die jeweilige Linie
RECORRIDO-IDA = Hinfahrt,
RECORRIDO-VUELTA = Rückfahrt

Um den Plan groß zu sehen, klicken Sie auf die Karte

Allgemeines

Wussten Sie, dass...
in Valleseco Apfelcidre aus den Renetten der Region hergestellt wird?


Die Gemeinde Valleseco ist eine stark landwirtschaftlich geprägte Region, mit ihren knapp 22 Quadratkilometern die flächenmäßig kleinste der Insel. Sie befindet sich nur 7 Kilometer vom Nachbarort Teror entfernt.
Sie liegt eingebettet inmitten einer steil verlaufenden Landschaft, die aus zwei tiefen Schluchten gebildet wird, "Barranco de Madrelagua" und "Barranco de la Virgen", sowie einem zentral gelegenen trockeneren Tal, von dem der paradoxe Name Valleseco, was so viel wie "trockenes Tal" bedeutet, abgeleitet wird. Trotz des Namens, der nur durch Anlehnung zu den benachbarten Schluchten entstand, die mehr Feuchtigkeit und grüne Vegetation bieten als das "trockenere" Tal Valleseco, liegt die Ortschaft in einem wasserreichen Gebiet und war einst von einem großen Lorbeerwald umgeben. Valleseco zeichnet sich durch seine üppige Vegetation aus. 80% des Gemeindegebiets stehen unter Naturschutz. Ihre Bedeutung als natürliche Landschaft lässt sich auf die vielen Nebelwäldern zurückführen, die in der gesamten Umgebung verstreut sind, insbesondere in Felszonen und Gebieten, die so gut wie unzugänglich sind.
Die Gemeinde ist vorwiegend landwirtschaftlich orientiert und besitzt eine üppige, blühende Umgebung. Diesen Umständen sind die zahlreichen Wanderwege und "Caminos reales", die Königswege, sowie die ehemaligen Heeresstraßen zu verdanken, die unter anderem durch Restbestände von Lorbeerwäldern mit großem botanischem Wert im "Barranco de la Virgen" (Schlucht der Jungfrau) oder dem Landschaftspark "Parque Rural de Doramas" führen.
In diesem Naturpark liegen auch "La Laguna de Valleseco" und der "Pico de Osorio". Letzterer ist ein fantastischer Aussichtspunkt, von dem man einen überwältigenden Ausblick auf den Norden der Insel hat.
Die traumhafte Landschaft des Freizeitgebietes La Laguna beherbergt eine breit gefächerte Auswahl an Pflanzen der Kanarischen Inseln. Für Pausen verfügt sie über Grillplätze, Wasserstellen mit fließendem Wasser und Holztischen unter Kastanienbäumen.
"Calderetas" ist ein ehemaliger Vulkankessel von großer landschaftlicher Schönheit, in dem sich riesige Kastanienbäume mit Pappeln, Nussbäumen und großen Ginsterbüschen vermischen.
Weiterhin wachsen hier die kanarische Baumheide, kanarisches Mahagoni und eine bunte Vielfalt an zarten Glockenblumengewächsen. Sie untermalen das einzigartig schöne Landschaftsbild Vallesecos.
Der Vulkankessel liegt an einer der wichtigsten Heeresstraßen der Gemeinde. Weiter auf diesem Weg nach "Cueva Corcho y Crespo", trifft man auf ausgedehnte Kieferbaumbestände, die im Gebiet "Las Cumbres" ebenfalls unter Naturschutz stehen. An klaren Tagen kann man von hier sogar das Meer sehen. An der Gemeindegrenze liegt neben dem jüngsten Vulkan der Insel, dem "Montañón Negro", ein besonders kontrastreiches Gebiet.
Das Bewässerungsnetz, das den Gemeindebezirk vollständig durchzieht, besitzt einen großen historischen Wert und spielte immer eine wichtige Rolle in Valleseco. Darum gab es auch nicht wenige Streitereien mit den Nachbargemeinden. Brunnen, Säulen, Wasserpfeiler, Wassergräben, durch Wasserkraft betriebene Mühlen und ehemalige Waschplätze, die seit dem Beginn des 19. Jahrhundert erbaut wurden und an denen die Bewohner früher die Wäsche gewaschen haben, gehören zum ethnographischen Erbe von Valleseco und sind Teil der "Wasserroute" die "Ruta del Agua", die auf den Pfaden und Wegen von Valleseco erwandert werden kann. Viele Wander- und alte Handelswege schlängeln sich durch das Grün.

Der Ort Valleseco ist ein kleines abgeschiedenes Dorf im Inneren der Insel. Das beeindruckendste Bauwerk des Dorfes ist die Kirche von "San Vicente Ferrer", eine einfache und schlichte Konstruktion, in drei Schiffe unterteilt, die 1740 nach einem Projekt von Laureano Arroyo Velazco errichtet worden ist, um den Einwohnern den langen Fußweg nach Teror zum nächstgelegenen Gotteshaus zu ersparen. In ihrem Inneren treffen wir auf ein Schmuckstück des 18. Jahrhunderts, eine Orgel deutschen Ursprungs, ein musikalisches Juwel, von großem historischen Wert. Die wichtigsten Bildnisse sind das von "San Vicente Ferrer", dem die Kirche geweiht ist und das der "Vírgen de la Encarnación".
In dem kleinen Ort kann man auch noch viele der typischen, mit roten Dachziegeln gedeckten Häuser der Landbevölkerung bewundern.
Für Liebhaber des Kunsthandwerks ist der "Taller de Artesania" ein ideales Ausflugsziel. Neben Gitarren und Weidenkörben können hier gewebte Stoffe, kanarische Trachten und verschiedene Tischdecken erworben werden, die meistens wesentlich günstiger sind als in den Touristenzentren.

Geschichte

Die Entstehung der Gemeinde begann Ende des 16. Jahrhunderts, als die Ländereien der Mittellagen an Eigentümer von großen Zuckerrohr-Anbaugebieten in den Küstengebieten verteilt wurden, obwohl sie nicht ortsansässig waren. Für die Zuckerraffinerie in den Zuckerrohranlagen wurden große Mengen an Wasser und Holz benötigt. Die Mittellagen waren reich an Wäldern und Gewässern. Gleichzeitig schufen die neuen Eigentümer eine Kanalisation, die bis heute besteht.

Die für die Arbeiten zugeteilten Verantwortlichen waren nicht die eigentlichen Besitzer, sondern die Halbpächter, die sich in diesem Gebiet niederließen. Im Gegenzug für ihre Arbeit auf den Ländereien erhielten sie die Hälfte der Ernte. Sie waren die ersten Einwohner der Ortschaft Valleseco.

So begann die junge Geschichte von Valleseco, zunächst als Gut der Gemeinde Teror, ab 1840 als unabhängige Gemeinde, was allerdings nicht ohne Gebietsstreitigkeit vor sich ging.

Valleseco ist die jüngste Gemeinde der Insel, da sie erst im Jahre 1842 ein eigenes Rathaus erhielt.

Eine Abtrennung als Pfarrgemeinde und eigenständige Stadt war ebenso unumgänglich.

Gegen Ende des 19. Jahrhunderts machte die Ortschaft Valleseco, wie auch der Rest der Insel schwierige Zeiten durch, sie hing von den Erträgen ab, die der Boden hervorbrachte. Die Landwirtschaft und die Aufzucht einiger weniger Tiere ernährten eine Familie. Die wiederkehrenden wirtschaftlichen Probleme in der Gemeinde in den letzten Jahrhunderten zwangen viele Bewohner, auf der Suche nach einem besseren Leben, zur Auswanderung. Nicht wenige gingen nach Kuba und Venezuela.

Eine dieser Familien, die nach Venezuela auswanderten, war die von Francisco José Monagas, dessen Enkelsöhne, José Tadeo Monagas Burgos (1847–1851 und 1855–1858), José Gregorio Monagas Burgos (1851-1855) und Urenkel José Ruperto Monagas Oriach (1869-1870) Präsidenten der Venezuelanischen Republik waren. Außerdem wurde ein Gebiet in Nordosten von Venezuela, Monagas, nach José Tadeo und José Gregorio benannt.

Wirtschaft

In Valleseco begünstigt die Landschaftsstruktur, die für die mittleren Höhenzüge im Norden der Insel typisch ist sowie die Qualität des Bodens und das feuchte Klima, den Fortbestand der Landwirtschaft und Viehzucht.

Valleseco ist stark landwirtschaftlich geprägt. Heute werden vor allem Kartoffeln, Mais und verschiedene Obstbäume, vor allem Äpfel angepflanzt.

Auch die Viehzucht und die daraus resultierende Käseproduktion sind ein wichtiger Faktor.

Darüber hinaus ist Valleseco die Gemeinde mit den höchsten Niederschlagswerten der Insel, und daher gehörte gerade das Wasser von jeher zu ihren Hauptreichtümern. Schon seit Beginn des 19. Jahrhunderts hat die Gemeinde eine ausgedehnte Infrastruktur zur Nutzung des Wassers geschaffen, um es dem Boden der umliegenden Regionen zuzuführen und zu den weiten fruchtbaren Küstenebenen zu transportieren.

Valleseco zählt zu einer der Inselgemeinden, in der das Kunsthandwerk den Lauf der Zeit überdauert hat. Die kunstvolle Handarbeit bringt wundervolle Stücke zutage, die regelrechte Kunstwerke der traditionellen kanarischen Handwerkskunst darstellen. Stoffe, typische Trachten, Keramik, Stickereien, Timples, die typischen kanarischen Musikinstrumente, gemeißelter Stein und Bastkörbe sind nur einige der wertvollen handgefertigten Stücke, die man in Valleseco erwerben kann.