Agüimes

 
 
Höhe: 275 m
Fläche: 79,28 km²
Bevölkerung: 30.214 (1. Jan. 2013)
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Touristen-Information
Centro de Interpretación del Casco Histórico de Agüimes
Plaza de San Antón s/n
Tel: (+34)928 124 183

Anfahrt

Anfahrt mit dem Auto
Von Las Palmas de Gran Canaria
  Direkt über die Süd-Autobahn GC-1
Von Maspalomas/Süden
  Direkt über die Süd-Autobahn GC-1

Anfahrt mit dem Bus
Von Las Palmas de Gran Canaria:
  Linie 11 + Linie 21
Vom Süden:
  Linie 01, 04, 05, 30, 41, 50 + 66 alle bis
  Cruce de Arinaga, dann Linie 22 zur Altstadt

Um den genauen Fahrplan zu sehen, klicken Sie auf die jeweilige Linie
RECORRIDO-IDA = Hinfahrt, RECORRIDO-VUELTA = Rückfahrt

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Allgemeines

Wussten Sie, dass...

die beiden Gemeinden Agüimes und Ingenio von den Katholischen Königen der Kirche geschenkt wurden, weil diese für die Eroberung der Insel viel Geld investiert hatte? Deshalb gingen die Gemeinden in den bischöflichen Besitz über. Die Bischöfe erhielten bis ins 19. Jahrhundert hinein ihre Steuern in Form von Zehnten (zehn Prozent von allem).

 

 

Grundsätzlich muss man unterscheiden zwischen der Gemeinde Agüimes und dem Dorf Agüimes. Das Dorf wurde 1487 gegründet und ist zugleich der Regierungssitz der Gemeinde Agüimes.

Das Gemeindegebiet lässt sich in drei gut zu unterscheidende Gebiete aufteilen:

Die Küstenzone - mit dem Fischerdorf Arinaga, sowie einigen wundervollen Stränden, vor allem die "Playa de Vargas", die zu einem der besten Plätze für Windsurfer zählt, und wo jährlich der "Vargas WPA Wave Classic Grand Prix" stattfindet. Die Zone ist aber auch bekannt für Tauchgänge vor der "Playa de Cabrón", wo auch die Salinen "Las Salinas de Arinaga" liegen, die aus dem 19. Jahrhundert stammen und unter Denkmalschutz stehen. Sie sind heute noch in Betrieb.

Die Zone um den Ort Agüimes - mit der "Plazoleta de Orlando Hernández" auf der die "Iglesia de San Sebastián" steht. Ein neoklassizistischer Bau welcher im Jahre 1787 begonnen wurde, der jedoch wegen zahlreicher Unterbrechungen erst 1940 vollständig fertiggestellt werden konnte. Vor der Kirche liegt die "Plaza de Nuestra Señora del Rosario", die von Gebäuden in traditioneller kanarischer Architektur umgeben ist.

Die dritte Zone - auf ungefähr 300 Meter Höhe befindet sich der größte Olivenhain der Kanarischen Inseln. Inmitten dieser spektakulären Landschaft mit dem Berg "Roque Aguayro", ein natürlich entstandener Fels aus Basaltgestein, liegt der Ortsteil "Temisas", der von der Regierung zum "repräsentativen kanarischen Dorf" erklärt wurde und heute noch Zeuge der Wichtigkeit des Gebietes unter den Altkanarier ist. Hier steht auch die Kapelle des HL. Michael (Ermita de San Miguel) aus dem 18. Jahrhundert.

Guayadeque ist eine tiefe Schlucht, "Barranco de Guayadeque", die zwischen den Gemeinden Ingenio und Agüimes verläuft. Sie beherbergt eine ursprünglich prähispanische Höhlensiedlung "Cueva Bermeja", die größte des Archipels, die auch zum Naturdenkmal und schützenswerten Kulturgut erklärt wurde. Die Höhlen "Cuevas" sind bis heute teils bewohnt oder beherbergen einige Restaurants.

Um den Vulkankegel von Arinaga liegt das Gebiet "Monumento Natural de Arinaga", das die endemische Eidechse beherbergt, die sich mit ihrer bläulichen Färbung stark von der gemeinen Eidechse Gran Canarias unterscheidet.

In den Monaten Januar und Februar blühen hier die Mandelbäume, ein wunderschönes Naturschauspiel.

Geschichte

Schon Jahrhunderte vor der Eroberung durch die Spanier war das Gebiet um den heutigen Ort Agüimes von den Guanchen oder Canarii, wie die Altkanarier auf Gran Canaria genannt werden, besiedelt. Die Besiedlung begann schon in den ersten Jahren unserer Zeitrechnung, zahlreiche Ansiedlungen und Wohnhöhlen in den bergigen Gebieten um das heutige Agüimes belegen dies.

Die bedeutendsten prähispanischen Siedlungen waren Temisas und Agüimes, was durch die zahlreichen Funde an diesen Orten und in den Schluchten von Balos und Guayadeque belegt wird. Dieser Reichtum zog die Aufmerksamkeit der atlantischen Seefahrer auf sich, die schon im 14. Jahrhundert hier landeten um Handel zu betreiben. Sie tauschten zum Beispiel Drachenbaumsaft gegen Metallwerkzeuge. Aber es kamen auch weniger friedliche Seefahrer, die rücksichtslos auf Sklavenjagd gingen.

Auf einer Siedlung der Altkanarier entstand gleich nach der Eroberung durch die Spanier der Ortskern von Agüimes um die "Plaza San Sebastián" herum. Da dieses Gebiet sehr viel zu bieten hatte, war es bei den Siedlern sehr begehrt. Es verfügte über Häfen mit Fischerei, Wiesen, Weiden, Weinberge, Zuckerrohr, Mühlen, Teiche und Bäche.

1487 wurde schließlich der Ort Agüimes von den Katholischen Königen der Kirche übereignet, als Dank an den Bischof Juan de Frías, der Gelder zur Eroberung der Insel Gran Canaria beigesteuert hatte.

Auch die Nachbargemeinde Ingenio ging in bischöflichen Sitz über. Die Bischofskammer regierte hier vier Jahrhunderte, erst im Jahre 1837 ging diese Herrschaft zu Ende. Sie verlor dadurch 130 Kilometer Küste, von Gando (Flughafen) bis Maspalomas.

Wirtschaft

Agüimes ist eine fruchtbare Zone am Rande des Tales "Barranco de Guayadeque". Es wurde zunächst Zuckerrohr angebaut, wodurch der Ort einen großen Aufschwung erzielte und sich der Klerus und die Oberschicht ansiedelten. Als dieser Wirtschaftszweig jedoch einbrach, wanderten viele Einwohner nach Nord- und Südamerika aus. Heute geht es der Gemeinde durch ihre verschiedenen Standbeine wieder gut.

Ende des 19. Jahrhunderts und während des gesamten 20. Jahrhunderts wurde vor allem Gemüse für den örtlichen, aber auch für den spanischen und europäischen Markt produziert.

Ebenfalls eine lange Tradition haben die industriellen Aktivitäten dieser Gemeinde. Früher gab es Zuckermühlen, Weinpressen, Getreidemühlen, Kalköfen für die Bauwirtschaft und Salz für den häuslichen Verzehr und das Einsalzen von Fisch.

Die gute Anbindung an die Autobahn und die Nähe des Flughafens begünstigen die Ansiedlung von Industriebetrieben. Durch das großes Industriegebiet "Poligono Arinaga" mit einer Ansammlung von mehreren hundert Firmen und der "Zona ZEC" (bedeutende Freihandelszone) zählt die Gemeinde zu einem der wichtigsten Standorte auf diesem Sektor. Neuerdings gibt es auch einen Handelshafen in Arinaga, was neue Perspektiven eröffnet.

Aber auch die Landwirtschaft ist ein wichtiger Bestandteil der Gemeinde, es werden vor allem Tomaten und Gurken angebaut und Salz gewonnen.

Strände

Im Küstengebiet der Gemeinde gibt es mehrere Strände.

Der wohl bekannteste Strand ist die Playa de Vargas, hier findet man optimalste Bedingungen zum Windsurfen auf höchstem Niveau. Darum finden hier jährlich die Windsurf Weltmeisterschaften statt, der Vargas PWA Wave Classic Grand Prix, der die besten Windsurfer aus der ganzen Welt anzieht. In der Nähe des Strandes gibt es einen Campingplatz, der ideal für Freunde und Anhänger dieses Sports eingerichtet wurde.

Aber auch für die Anhänger des Tauchsports gibt es einen idealen Strand. Die Playa de El Cabrón mit ihrem goldenen Sand zeigt spektakuläre Unterwasserlandschaften und ist mit seiner unglaublichen Artenvielfalt ein wahres Taucherparadies für jeden Taucher, wie man es auf den Kanarischen Inseln nur selten findet. Nun wurde der  Küstenstreifen wegen seines Reichtums in den Tiefen als zukünftiges Meeresschutzgebiet vorgeschlagen.

Es gibt noch zwei weitere Strände, die Playa de Arinaga und die Playa de Balos, die relativ steinig sind, aber trotz der vorherrschenden Passatwinde vor allem im Sommer stark besucht sind.