Ingenio

 
 
Höhe: 558 m
Fläche: 38,15 km²
Bevölkerung: 29.978 (1. Jan. 2013)
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Touristen-Information
C/ Ramón y Cajal 1
35250 Ingenio
Tel: (+34)928 783 799

Anfahrt

Anfahrt mit dem Auto
Von Las Palmas de Gran Canaria
  Direkt über die Autobahn GC-1
Von Maspalomas/Süden
  Direkt über die Autobahn GC-1

Anfahrt mit dem Bus
Von Las Palmas de Gran Canaria:
  Linie 11, 21, 01, 05, 10
Vom Süden aus:
  Linie 41, 85, 19, 23

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RECORRIDO-IDA = Hinfahrt, RECORRIDO-VUELTA = Rückfahrt

Allgemeines

Wussten Sie, dass...

sich an der Kirchenrückseite der "Iglesia de Nuestra Señora de Candelaria" Skulpturen befinden, die den Besuchern ein wenig kurios erscheinen mögen, für die Bewohner von Ingenio jedoch eine tiefgehende Bedeutung haben? Die heutigen Großväter der Kleinstadt widmeten sich damals der Schweinezucht und zogen von Dorf zu Dorf, um die Tiere zu verkaufen. Damit verdienten sie sich ihren Lebensunterhalt. Wenn die Bewohner anderer Dörfer sie erblickten, riefen sie aus: "Da kommt er, der Schweinehirte!"
So kommt es, dass die Bewohner von Ingenio "Cochineros" genannt werden, Schweinehirten eben.

 

Das gesamte Gemeindegebiet Ingenio (spanisch für Zuckerfabrik) liegt auf einem Hang, der zum Meer hin abfällt und dessen höchster Punkt, der Krater "Caldera de Los Marteles", 1200 Meter über dem Meer liegt. Das Gemeindegebiet wird im Norden von der Schlucht "Barranco del Draguillo" und im Süden vom "Barranco de Guayadeque" begrenzt.

Im historischen Stadtkern von Ingenio liegt die "Plaza de la Candelaria" mit dem Rathaus und der gleichnamigen Kirche. Die Kirche "La Candelaria" wurde 1901 auf den Resten der alten Kapelle, die den gleichen Namen trug, errichtet. Charakteristisch sind die Glocken der Kirche, die 1820 von Auswanderern in Kuba gebaut und der Gemeinde als Geschenk gesendet wurden.

Im alten Ortskern befindet sich auch das Haus der Uhr "Casa del Reloj", das sich im Besitz der Wasserverwaltung "Heredad Acequia Real de Aguatona" gehört. Hier stellten die Bauern ihre Uhren nach der Heredad ein, um zu wissen, wann sie das ihnen für die Bewässerung ihrer Pflanzungen zustehende Wasser benutzen dürfen.

Ungefähr 6 km von der Ortschaft Ingenio entfernt liegt der Barranco de Guayadeque, der zum Natur- und Kulturdenkmal erklärt wurde. In der Schlucht befinden sich zahlreiche natürliche und künstliche Höhlen, die von den Ureinwohnern der Insel als Wohnungen und Begräbnisstätten benutzt wurden. Im Museum von Guayadeque kann man sich ein Bild davon machen, wie das Leben in dieser Gegen in der prähispanischen Zeit verlief.

Durch den historischen Stadtkern führt die Route der Windräder, die dem Besucher einen Einblick in das Funktionieren dieser Mechanismen vor Hunderten von Jahren gewährt.

In Carrizal finden sie die Kirche zu Ehren der Heiligen "Virgen del Buen Suceso" und die "Casa del Obispo", der ehemalige Bischofssitz.

An der Küste der Gemeinde Ingenio liegt der beliebte kleine Steinstrand "El Burrero", der sehr beliebt bei Seglern und Windsurfer ist.

Geschichte

Nach der Eroberung der Insel Gran Canaria, fiel das "Lehen von Agüimes" der Kirche zu. Beide Seiten der Schlucht von Guayadeque bestanden aus ausgedehnten Ländereien, die von den zahlreichen Quellen der Schlucht bewässert wurden.

Links der Schlucht lag der Verwaltungsbezirk Ingenio, wo vor allem Zuckerrohr angebaut wurde. Der portugiesische Händler "Alonso Matos", ließ hier die erste Fabrik für die Weiterverarbeitung des Zuckerrohrs bauen. Das Gebiet um diese Fabrik wurde von zahlreiche Familien besiedelt.

Mitte des 16. Jahrhunderts wurde hier eine Kapelle gebaut, die dann von der "Iglesia de La Candelaria" abgelöst wurde.

Im 16. und 17. Jahrhundert konnte man eine positive Entwicklung der Landwirtschaft verzeichnen, was zu einem starken Anstieg der Bevölkerung führte. Ende des 17. Jahrhunderts beginnt eine starke Abwanderung, da die landwirtschaftliche Produktion nicht mehr genug für die Bevölkerung abwarf.

1815 wird die kleine Kapelle der Candelaria von den kirchlichen Autoritäten zur Pfarrkirche erhoben und dadurch eine eigene Pfarrei gegründet. Das führte dazu, dass im 19. Jahrhundert Ingenio den Status eines eigenen Gemeindegebietes erhält und unabhängig von der Gemeinde Agüimes wird.

Ingenio verdankt es seinen Namen den Zuckerrohr-Kulturen, die im letzten Jahrhundert in dem Gebiet existierten. Heute noch haben viele Nachbarorte einen Ortsnamen, der im Zusammenhang mit Zuckerrohr steht, z.B. Bagacera, Carrizal und El Sequero.

Wirtschaft

Die Wirtschaft der Gemeinde im 16. Jahrhundert lebt vor allem von der Weiterverarbeitung von Zuckerrohr. Der Zuckerrohranbau und dessen Verarbeitung war das wichtigste Standbein des Ortes. Die Zuckerrohrfabrik "Ingenio" wurde zum Wahrzeichen des Dorfes und verlieh ihm schließlich auch seinen Namen. Im 17. Jahrhundert kam es jedoch zu einer schweren Krise der Zuckerrohrindustrie auf Gran Canaria, da das amerikanische Zuckerrohr, trotz seiner schlechteren Qualität, durch Massenproduktion den Preis des kanarischen Zuckerrohrs unterbieten konnte. Derzeit wird kein Zuckerrohr mehr auf der Insel angebaut.

Ingenio war während mehrerer Jahrhunderte stark mit der Landwirtschaft verbunden und ein wichtiges Industriegebiet auf der Insel. Heutzutage lebt immer noch ein großer Teil der Bevölkerung von Ingenio von der Landwirtschaft, jedoch gewinnt der Dienstleistungssektor immer mehr an Gewicht.

Auch im Bereich des Kunsthandwerks hat Ingenio immer noch eine gewisse Bedeutung auf der Insel.

Strände

Die Gemeinde hat zwei Strände: La Playa de El Burrero und die Playa de San Agustín oder unter den Einheimischen besser bekannt als Playa "de atrás", weil der Strand versteckt hinter einem Berg liegt und zugleich der Zugang zu dem Anwesen Vista Alegre ist.

Beide Strände sind ideal zum Schwimmen, vor allem der Strand von El Burrero, der wegen des besseren Zugangs bevorzugt wird und verschiedenen Service bietet, wie z. B. Duschen, Überwachung (nur im Sommer), Sonnenliegen, Terrassen, Restaurant, Rampe für Boote, Parkplätze, etc. Der Strand besteht aus Sand und Steinen, ist ca. 500 m lang und ist aufgrund des Windes und des Seegangs vor allem für Segler und Windsurfer interessant.

Der Strand Playa "de atrás" hingegen, zeichnet sich dadurch ab, dass er sehr wenig frequentiert ist, da er schwer zugänglich ist und Strömungen und hohe Wellen manchmal das Baden erschweren.