Artenara

 
 
Höhe: 1.270 m
Fläche: 66,7 km²
Bevölkerung: 1.198 (1. Jan. 2013)
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Touristen-Information
C/ Camino de La Cilla, 11
35350 Artenara
Tel: (+34)928 666 102

Anfahrt

Anfahrt mit dem Auto
Hauptzufahrt:
  Von Valleseco über die GC-21 (ca. 19km)
Alternativ:
  Von Tejeda über die GC-210 (ca. 7km)
  Von La Aldea de San Nicolás über
  die GC-210 (ca. 25km)

Anfahrt mit dem Bus
  Linie 220:
  Las Palmas de Gran Canaria-Artenara

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RECORRIDO-IDA = Hinfahrt, RECORRIDO-VUELTA = Rückfahrt

Allgemeines

Wussten Sie, dass...

sich in Artenara 17% der insgesamt 2.192 erfassten Höhlen von Gran Canaria befinden? Sie dienten den Ureinwohnern als Wohnung oder Begräbnisstätte und den Hirten als Unterschlupf. Heute bieten sie dem Besucher einen Einblick in die einzigartige Symbolik der Altkanarier.

 

Die Gemeinde von Artenara liegt etwas nordöstlich vom Zentrum der Insel. Mit einer Höhenlage von 1.270 Metern ist Artenara die höchstgelegenste Gemeinde Gran Canarias. Das Dorf selbst ist nicht sehr groß. Von hier aus sieht man unter anderem den höchsten Gipfel der Insel, den "Pico de las Nieves (1.961m) und den "Roque Nublo" (1.813m).

Das Gemeindegebiet von Artenara zeigt die natürliche Schönheit der verschiedenen Landschaften. Artenara ist Teil des Naturparks "Parque Natural de Tamadaba", ein ausgedehnter Gebirgswald mit artenreicher Flora und herrlichen Naturlandschaften. Der Kiefernwald von Tamadaba ist eine der ältesten geologischen Formationen der Insel. Der Wald mit einer Fläche von 8km² bietet eine spektakuläre Aussicht mit einem weiten Rundblick über die noch naturbelassene Landschaft.

Die ausgedehnten Kiefernwälder um Artenara sind ein beliebtes Ziel für Naturfreunde. Da die Wälder von "Tamadaba" und "Tirma" sehr unwegsam sind, sind sie praktisch in ihrem natürlichen Zustand erhalten. Im Gemeindegebiet von Artenara liegt ein kleiner Teil des größten Vulkantrichters der Insel, die "Caldera de Tejeda", die von weiten Schluchten durchzogen ist. In ihrer Mitte thronen die Felsen "Roque Bentayga" und etwas weiter links der "Roque Nublo", das Wahrzeichen von Gran Canaria. Außerdem ist die Gegend um Artenara ein idealer Ort für die Freunde der Archäologie, denn hier gibt es zahlreiche Fundstätten, die dem Besucher zeigen wie die Ureinwohner lebten. Sie wurden schon vor der Eroberung von den Altkanariern bewohnt, und sie sind noch heute besiedelt.

Wahrzeichen des Ortes ist die Pfarrkirche "Iglesia de San Matías". Im älteren Teil des Ortes gibt es zahlreiche bewohnte Höhlenwohnungen. Ungefähr 400m von der Dorfmitte entfernt findet man die Höhlenkapelle "Ermita de la Virgen de la Cuevita" (Jungfrau der kleinen Höhle). Die Marienfigur wird in der gesamten Gemeinde und auf der ganzen Insel verehrt, sie ist auch Schutzpatronin der Veteranen und Radsportler der Insel.

Wenn man diese Gegend besucht, sollte man unbedingt einen Spaziergang durch den "Complejo Arqueológico de Acusa" machen. Ein Besuch der historischen Kapelle Ermita de la Candelaria in Acusa ist ebenfalls zu empfehlen. Die erste Kapelle wurde in einer Höhle eingerichtet. 1679 wurde dann die derzeitige Kapelle gebaut. Als 1960 der Stausee "Presa de la Candelaria" angelegt wurde, blieb die damalige Kirche unter dem Wasser begraben. Aus diesem Grunde errichtete man dann die heutige Wallfahrtskapelle.

Obwohl der größte Teil des Gebietes im Inneren der Insel liegt, verfügt sie über einen relativ kleinen Küstenstreifen im Westen. Dort findet man auch den einzigen Strand: "Punta Gongora" oder "Punta de Las Arenas”. Dieser Strand ist auf der Insel kaum bekannt. Zufahrten für Autos gibt es nicht, d.h., die einzige Möglichkeit, dorthin zu kommen, ist zu Fuß. Der Strand besteht aus schwarzem Vulkansand.

Geschichte

Das Gebiet von Artenara war zur Zeit der Altkanarier schon relativ dicht besiedelt, und es gilt als eines der ältesten Siedlungsgebiete auf der Insel. Nach der Eroberung der Insel überlebten viele Ureinwohner nur durch die Unzugänglichkeit des Terrains. Ebenso wie die Altkanarier betrieben die Eroberer ein wenig Viehzucht und Landwirtschaft, vor allem Getreide, und nur zur Deckung des Eigenbedarfs.

Die Geschichte der Kirche in dieser Gegend geht auf das 17. Jahrhundert zurück als zahlreiche Missionen zur Christianisierung stattfanden. So entstanden die Kapellen der "Candelaria" in Acusa und "Del Rosario" in Artenara, die später in San Matías umgetauft wurde. Die Bevölkerung, die fast ausschließlich aus Landwirten und Viehhirten bestand, begann sich um die Kirchen und Kapellen herum anzusiedeln. So entstanden die Dörfer Acusa und Artenara. Im Jahr 1734 trennte sich Artenara von Gáldar und wurde eine unabhängige Gemeinde.

Die Besiedlung der Gegend ging nur langsam voran, denn fast alle Arbeitskräfte der Insel waren in der Zuckerrohrindustrie beschäftigt. Im 20. Jahrhundert erfuhr die Gegend eine starke Landflucht in Richtung der Küsten.

Erst im 21. Jahrhundert konnte die Landflucht durch große Subventionen der Inselregierung gestoppt werden.

Wirtschaft

Die Bewohner von Artenara leben immer noch von der Landwirtschaft, vor allem Kartoffeln, Mais und Obst auf bewässerten Anbauflächen. Die Mehrheit der Bevölkerung sind Bauern oder Waldarbeiter. Während im Tal noch eine üppige Vegetation mit Bananen- und Avocadoplantagen vorherrscht, ist sie in Artenara selbst eher spärlich.

Weiters werden Ziegen und Schafe gehalten, eine Tradition, die noch von den älteren Landwirten der Gegend gepflegt wird. Im 18. Jahrhundert wurde sehr erfolgreich Viehwirtschaft betrieben sowie Getreide angebaut und auf die Nachbarinseln exportiert.

Das Gebiet wurde so stark abgeholzt, dass ein Rodungsverbot die Holzwirtschaft beendete.

In Artenara gibt es noch viele Kunsthandwerker, die ihren Beruf aktiv ausüben. Man kann die Werkstätten besuchen, den Handwerkern bei der Arbeit zuschauen und traditionelle Objekte erwerben. Besonders zu erwähnen sind hier die Keramikkunst und die typisch kanarischen Stick- und Webarbeiten.

 

Strände

Artenara liegt zum größten Teil im Inneren der Insel und hat nur einen relativ kleinen Anteil am Küstenstreifen im Westen. Man findet nur einen einzigen Strand der zur Gemeinde gehört, die so genannte Punta Gongora oder Punta de Las Arenas.

Dieser Strand ist auf der Insel nur wenigen bekannt, da es keine Zufahrten für Autos gibt. Das heißt man kann den Strand nur über den Fußweg oder vom Meer aus erreichen. Allerdings herrscht hier auch normalerweise ein starker Wellengang, da es hier sehr windig ist. Der Strand besteht aus schwarzem Vulkansand und wegen seiner abgeschiedenen Lage frönen die Besucher auch gerne der FKK- Kultur.